Im Jahr 2025 wird die sächsische Industriestadt Chemnitz gemeinsam mit 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und dem Zwickauer Land Kulturhauptstadt Europas sein. Die Region rund um Chemnitz teilt ein reiches gemeinsames Kultur- und Industrie-Erbe. Auch Flöha ist Teil von Chemnitz 2025!
Den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ vergab die Europäische Kommission erst zum vierten Mal in 40 Jahren nach Deutschland. Er lädt ein zu einer vielfältigen Entdeckungsreise in den Osten Deutschlands mitten in Europa.
C the Unseen – Ein Jahr voller Erlebnisse und Begegnungen
„C the Unseen“ – das Motto für Chemnitz 2025 ist Aufforderung und Programm. Es gilt, bislang Ungesehenes und Unentdecktes sichtbar zu machen. Mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas richtet sich ein Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten, die bislang nicht im Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit standen. Mehr als 100 Projekte aus den Bereichen Populärkultur, Musik, Kunst, Sport oder auch Design, entstehen in Zusammenarbeit mit unzähligen lokalen Akteur:innen.
Chemnitz ist Europäische Kulturhauptstadt 2025, der PURPLE PATH ihr kulturelles Programm in der Region. Der PURPLE PATH verbindet über Rad- und Wanderwege, Landstraßen, Busse und Bahnen Chemnitz als Stadt der Moderne mit annähernd 440.000 Menschen in mehr als dreißig, oft uralten Dörfern und Städten der Region.
Der PURPLE PATH folgt den Motti „Alles kommt vom Berg her“ und „Mit den Händen denken“. Um einen Kunstweg aus Skulpturen und Interventionen internationaler und lokaler KünstlerInnen entfaltet sich eine europäisch begründete Geschichte des Bergbaus und der Industrialisierung. In ihrem Zentrum stehen die „Maker" der Region, ihr kreativer Erfindergeist und ihre innere Freiheit. Gemeinsam kreieren BürgerInnen entlang des PURPLE PATH ihre Region neu und stellen dabei Kinder und junge Menschen ins Zentrum eines europäisch orientierten Handelns. Bis 2025 entwickelt sich der PURPLE PATH aus seiner Erzählung heraus zur Marke:
Der PURPLE PATH steht für Gemeinsamkeit in guter Nachbarschaft, kulturelle Erneuerung aus Respekt gegenüber der Tradition, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Und er steht für eine tolerante Kultur, die Sachsen und Deutschland, Europa und die Welt von Herzen willkommen heißt.
Beteiligte Städte und Dörfer des PURPLE PATH:
Chemnitz +
Amtsberg | Annaberg-Buchholz | Aue-Bad Schlema | Augustusburg | Burgstädt | Ehrenfriedersdorf | Flöha | Frankenberg | Freiberg | Hainichen | Hohenstein-Ernstthal | Jahnsdorf | Lichtenau | Limbach-Oberfrohna | Lößnitz | Lugau | Marienberg | Mittweida | Neukirchen | Niederwiesa | Oederan | Oelsnitz/Erzgeb. | Olbernhau | Schneeberg | Schwarzenberg | Seiffen | Stollberg | Thalheim | Zschopau | Zwickau | Zwönitz
Glance (flüchtiger Blick) ist der Titel einer künstlerischen Installation in einem etwa 100 Meter langen Fußgängertunnel des Bahnhofs Flöha. Das Werk wurde von der 1975 in Essen geborenen und heute in Berlin lebenden Künstlerin Tanja Rochelmeyer geschaffen. Die perfekten Oberflächen der aus 171 hochrechteckigen Tafeln zusammengesetzten Installation zeigen Elemente wie Rahmen, stilisiertes Mauerwerk, Rechtecke, Buchstaben, die den Stadtnamen Flöha ergeben, und wiederholen ein auf wenige Farben konzentriertes Spektrum.
Rochelmeyers Bilder sind weder Abbilder noch transportieren sie Botschaften. Sie erinnern an flüchtige Blicke auf Landschaft, Architektur, Plakate oder Menschen, die sich schemenhaft im retinalen Köcher des Auges verfangen haben. Im Zusammenspiel der Farben und Formen mit der Architektur, der Bewegung und den Beweggründen der im Tunnel Vorbeieilenden modulieren diese Bilder je nach Perspektive Richtung, Geschwindigkeit, Lichtverhältnis oder auch Stimmung und begleiten als mentale Nachbilder den Tag.
Glance erinnert am Ort seiner Installation auch an Ströme vorbeieilender Arbeiterinnen und Arbeiter der nahen Baumwollspinnerei, die von 1809 bis 1994 in Flöha Stoffe entwickelten und produzierten. Ihre Schritte und Gedanken sind in den Bahnhof Flöha eingeschrieben wie in einem Wunderblock.
Der drei Zugtrassen verbindende Bahnhof wird als Knotenpunkt der Kommunen und Stationen des Kunst- und Macherweges Purple Path in der Region um die Kulturhauptstadt Chemnitz wieder neue Informationen an diesen Ort einbringen. In seiner konkret-abstrakten Bildsprache verknüpft Glance damit auch Geschichte, Landschaft, Gegenwart und Zukunft zwischen Annaberg-Buchholz und Zwickau.
Daten zum Kunstwerk:
Tanja Rochelmeyer
Glance
In Flöha, Unterführung am Bahnhof
Material: Digitaldruck auf Aluminium
Größe: jeweils 1,73 m x 2,03 m, 171 Tafeln
Aufgestellt mit Unterstützung der Stadt Flöha.