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625-Jahrfeier mit begeisterter Besucherschar

Luxusloft - Die Party WG trat im Rahmen der 625-Jahrfeier im Festzelt auf. Foto: Stadtverwaltung Flöha/ Erik Frank Hoffmann

Vom 15. bis 18. August feierte Flöha mit tausenden Einwohnern und Gästen sein 625-jährige Stadtjubiläum im traditionsreichen Baumwollpark. Einem solchen Jubiläum entsprechend wurden das Festwochenende mit einem feierlichen Festakt des Oberbürgermeister gebührend eröffnet. Rund 400 geladene Gäste versammelten sich an diesem Donnerstagabend, der von Verena Kermes und Thomas Kühn vom Mittelsächsischen Kultursommer auf charmante Weise moderiert wurde. Beide schlüpften in die Rollen von Marie Magdalene Clauß und Ernst Stephan Clauß als ehemalige Eigentümer der Baumwollspinnerei. Also zwei historischen Figuren, die die Geschichte Flöhas und seiner industriellen Vergangenheit verkörperten und durch den Abend führten.

Besonders eindrucksvoll war der Auftritt der beiden Wappenfrauen unserer Stadt, welche die Flüsse Flöha und Zschopau symbolisierten. Leonie Wolf verkörperte die Miss Flöha, während Marie Lange als Miss Zschopau auftrat. Beide Wappenfrauen unterstrichen die historische Bedeutung beider Flüsse für die Geschichte und Entwicklung der Stadt.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Festrede von Oberbürgermeister Volker Holuscha, der einen Rückblick auf die letzten 25 Jahre Stadtgeschichte hielt. Er hob hervor, wie die Stadt trotz der schweren Hochwasserkatastrophen in den Jahren 2002 und 2013 stets wieder aufgebaut worden sei, auch dank der Solidarität der Bürger und umfangreicher Schutzmaßnahmen. Flöha und der Ortsteil Falkenau wurden  seither kontinuierlich modernisiert und weiterentwickelt.  Diese Bilanz wurde im Verlauf des Abends auch in einem eigens produzierten Imagefilm anschaulich präsentiert.

Der als Überraschungsgast erschienene Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, würdigte in seinem Grußwort das starke gesellschaftliche Engagement in Flöha, das maßgeblich zur positiven Entwicklung der Stadt beigetragen habe. „Die Umgestaltung und Wiederbelebung der Innenstadt rund um die „Alte Baumwolle“ ist ein Vorzeigebeispiel für gelungene Stadtentwicklung und Bewahrung der textilhistorischen Identität von Flöha. Diese Leistung brachte der Stadt in diesem Jahr sogar den Sieg beim sächsischen Landeswettbewerb „Stadtquartier mit Zukunft“ ein. Auf die nächsten 625 Jahre!“, so der sächsische Ministerpräsident am Abend auf seiner Facebook-Plattform. Er blieb im Anschluss für unterhaltsame Gespräche sowie das ein oder andere Foto vor Ort und mischte sich unter die Gäste der Veranstaltung.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurden auch besondere Persönlichkeiten der Stadt Flöha durch die Eintragungen ins Ehrenbuch gewürdigt. Die Laudatio für die Handballlegende des VfB Blau-Gelb Flöha e.V Sportfreund Gert Hiemann, der sich über Jahrzehnte hinweg in herausragender Weise für die Stadt engagiert hat, hielt Oberbürgermeister Volker Holuscha. In seiner Ansprache betonte Holuscha die außergewöhnlichen Verdienste Hiemanns, insbesondere dessen unermüdlichen Einsatz für die sportliche und soziale Entwicklung Flöhas.

Für die Stadtfeuerwehr Flöha, die ebenfalls mit einem Eintrag ins Ehrenbuch geehrt wurde, übernahm der ausscheidende Stadtrat Peter Richter die Laudatio. Er hob die langjährige Einsatzbereitschaft und das außerordentliche Engagement der Feuerwehr hervor, die durch ihren Einsatz einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bürger leistet. Richter betonte, dass die Stadtfeuerwehr nicht nur bei Bränden und Katastrophen eine tragende Säule der Gemeinschaft sei, sondern auch bei zahlreichen Veranstaltungen und sozialen Projekten in Flöha eine entscheidende Rolle spiele..

Anlässlich des 625-jährigen Stadtjubiläums wurde 2023 ein Foto- und Malwettbewerb, unter dem Thema „Flöha zwischen zwei Festen“, ausgerufen. Dieser Wettbewerb ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Perspektiven auf die städtische Entwicklung der vergangenen 25 Jahre künstlerisch einzufangen und zu präsentieren. Die eingereichten Arbeiten wurden von einer fachkundigen Jury bewertet. Den ersten Platz sicherte sich Bettina Schülke mit ihrem Werk „Blick von der Kirchenbrücke“. Dr. Katharina Kandt belegte den zweiten Platz mit dem Bild „Die Zschopau fließt“. Die dritten Plätze gingen an Jennifer Thieme für „Vergangenheit & Gegenwart: Die Brücke im Wandel der Zeit“ und Dr. Gudrun Fritzsche für „Textilarbeiterstadt Flöha am Rande des Erzgebirges“. Alle prämierten Künstlerinnen wurden im Rahmen eines Festaktes ausgezeichnet. Die Arbeiten aller zwölf Teilnehmer werden in einer im Wasserbaus demnächst zu bewundern sein.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Duo „REAL MUSIC“, das mit ihren gefühlvollen Interpretationen von Rock, Folk und Country für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte.

Vom Freitag bis Sonntag wurde dann das Festgelände im Baumwollpark, bei fast durchgehend sommerlichem Wetter, zu einem Festplatz, wo sich viele Vereine und Partner unserer Stadt mit einem reichhaltigen Unterhaltungs- und Freizeitangeboten für die Besucher präsentierten. Tausende Gäste flanierten im Park oder trafen sich auf einen Plausch bei Speisen und Getränken. Viele von ihnen begegneten sich seit Jahren wieder und tauschten Erinnerungen aus. Und nicht wenige staunten über die positiven Veränderungen in der Stadt. Besonders die Entwicklung der Baumwolle hielten viele vor Jahren noch für eine schöne Illusion. Im Festzelt hingegen unterhielten verschiedene Musikgruppen, Bands und Künstler an drei Tagen die Gäste mit einem Programm, das für fast jeden künstlerischen Geschmack etwas zu bieten hatten. Es wäre unangemessen hier auch nur einen Akt hervorzuheben, da jede Darbietung ihr begeistertes Publikum anzog. Von moderner Discomusik, Dixieland Band oder Schalmeien Orchester, bis hin zur Blasmusik oder Bühnenprogrammen für die ganze Familie wurde alles aufgeboten.

Für Geschichtsinteressiert boten sich bereits am Freitagnachmittag spannende filmische Einblicke in die Stadtgeschichte. Der vom Flöhaer Filmemacher Dietmar Hösel zusammengestellte fast zweistündige Filmstreifen, mit Filmdokumenten des „Flöha TV“ Archivs von Wolfgang Lange sowie Amateurfilmen aus den 50-er bis 70-er Jahren oder aus dem Betrieb der Bauwollspinnerei, weckte gerade bei älteren Besuchern Erinnerungen ihre Jugendzeit.

Mit einem Fassbieranstich eröffnete der Oberbürgermeister das Samstagabendprogramm im Festzelt. Hierbei assistierte der Bürgermeister aus Augustusburg, Jens Schmidt, da dieser Anstich für Herrn Holuscha eine Premiere war. Beide symbolisierten zugleich die gute Zusammenarbeit aller Bürgermeisterkollegen unserer benachbarten Orte.

Ein besonderes erwähnenswerter Höhepunkt war das von den Kirchgemeinden organisierte „Flöha frühstückt gemeinsam“ am Sonntagvormittag. Mit der „Hut-Wette“ hatten die Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche gegen den Oberbürgermeister gewettet, mindestens 625 Besucher im Festzelt begrüßen zu können, die mit einer Kopfbedeckung erscheinen. Letztlich strömten über 1000 behütete Gäste in das Zelt und den Park, um gemeinsam bei kirchlichen Gesängen zu frühstücken. Die Begeisterung der Kirchgemeinden war überschwänglich. Nach dem Frühstück verfolgten Gäste auch den anschließenden ökumenischen Gottesdienst mit Landesbischof Tobias Bilz, der sich von der Anzahl des Publikums begeistert zeigt. Dem Oberbürgermeister blieb sein Wetteinsatz der „Hut-Wette“ erspart, dafür beteiligen sich die Kirchgemeinden bei der Eröffnung des Marktplatzes 2025.

Im Rückblick kann das Jubiläumsfest mit seinen vielfältigen Angeboten und Darbietungen und angesichts der begeisterten Besucherschar als ein wahrer Erfolg bezeichnet werden. Die Stadtverwaltung erhielt während des Festes und im Nachgang zahlreiche anerkennende Anrufe und Schreiben von Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen aus nah und fern. Der schönste Lohn für eine zweijährige Vorbereitungsphase und der Beweis, dass trotz der derzeitigen Stimmung im Land die Flöhaer durchaus mit ihren Gästen das Erreichte in unserer Stadt gemeinsam zu feiern wissen. Denn das Motto lautete „ 625 JAHRE FLÖHA – WIR FEIERN GEMEINSAM“! 

Ohne die große Hilfe und Unterstützung und das Zutun vieler Vereine, Firmen, Interessengruppen und privater Helfer bei der Vorbereitung und Durchführung wäre dieses Fest nicht möglich gewesen. vh

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